Umgestaltung des Schlossgartens
Renaissance, Recreation, Resilienz - vom herrschaftlichen Residenzgarten Stadthagen zum lebendigen, umweltgerechten und klimaresilienten Kulturerbe für alle
Der Schlossgarten Stadthagen blickt auf eine nahezu 500 Jahre alte Geschichte zurück; aus einem fürstlichen Schlossgarten der Renaissance wurde 1919 ein bürgerlicher Stadtgarten, der seitdem kontinuierlich mit seinem historischen Baumbestand und dem Gewässersystem entsprechend den jeweils aktuellen Erfordernissen weiterentwickelt wurde. In den letzten Jahren wurde das Lusthaus auf dem Teich im historischen Schlossgarten aufwändig denkmalgerecht saniert.
Nun soll auch der Garten, der zudem stark durch den Klimawandel geschädigt ist, denkmalgerecht an die zeitgemäße und zukünftige Nutzung angepasst werden. Der historische Wert der Gartenanlage soll dabei bewahrt werden. Hierzu wurde im Jahr 2021 ein Gutachten, das „Pflege- und Entwicklungskonzept“, erarbeitet und politisch beschlossen. Die darin enthaltenen Maßnahmen wurden im Rahmen einer Beteiligung abgestimmt, und ihre Umsetzung wird bis 2027 über das Bundesprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ finanziert und baulich realisiert. Parallel dazu wird eine Bürgerbeteiligung das Projekt begleiten und über den Entwicklungsprozess informieren.
Der Schlossgarten genießt eine hohe Akzeptanz und eine vielfältige Nutzung. Veranstaltungen wie „Sport im Park“, Feiern, Boule-Events, Ausstellungen etc. finden regelmäßig im Park statt. Durch den Klimawandel sterben die bestehenden Kastanien ab und es sind bereits große Lücken im Baumbestand zu erkennen. Die Hitzevorsorge schrumpft mit jedem gefällten Baum. Auch auf Starkregenereignisse ist der Park nicht hinreichend vorbereitet, da derzeit kein Regenwassermanagement vorhanden ist. Die Nutzungsanforderungen können nicht ausreichend bedient werden und die Bestandsicherung ist von hoher Priorität.
Die vier Gartenbereiche des Schlossgartens
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Ehemaliger Lustgarten
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Östlicher Teil
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Südliche Erweiterungsfläche
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Fläche Oberntorstraße
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Was soll passieren?
Ziele der Planung
Inwertsetzung der innerstädtischen Parkanlage unter den Aspekten des Klima- und Kulturgüterschutz und eine Verbesserung für eine umweltgerechte Nutzung aller heutigen und zukünftig zu aktivierenden Zielgruppen
Erarbeitung und Umsetzung eines Wassermanagements incl. limnologischem Gutachten (Regenwassermanagement, Hitzevorsorge, Hochwassermanagement, Verbesserung Wasserökologie und Artenvielfalt)
Erarbeitung von Gestaltungs- und Nutzungskonzepte für Sport, Spiel und Erholung (Gestaltung Kinderspielplatz)
Geplante Fertigstellung der Bauabschnitte bis Ende 2027
Ausstellung zum Projekt Schlossgarten-Umgestaltung
Ab dem 07.08.2025 um 14 Uhr lädt eine informative Ausstellung im Stadt.Raum dazu ein, sich über die geplante Umgestaltung des Schlossgartens zu informieren. Die Ausstellung bietet einen aktuellen Überblick zum Planungsstand, beleuchtet die historische Bedeutung des Schlossgartens – und lädt zum Austausch ein. Fragen und Anregungen können direkt vor Ort digital ins Beteiligungsforum eingetragen werden.
Für alle, die nicht vor Ort dabei sein können, steht die Ausstellung auch online zur Verfügung – sie ist bequem von zuhause aus durchstöberbar oder hier als Download erhältlich:
Schlossgarten - Grünes Juwel
Schlossgarten - Wege, Wasser, Wandel
Schlossgarten - Zeitplan und Kosten
Der Vorentwurf zur geplanten Umgestaltung des Schlossgartens ist nun beschlossen – und ab sofort bei uns im Stadt.Raum zu sehen. Am 16.10. und am 23.10., jeweils von 17:30 bis 19:00 Uhr, sind die Fachkräfte des Fachbereichs Planen und Bauen aus der Verwaltung persönlich vor Ort. In dieser offenen Sprechstunde habt ihr die Gelegenheit, direkt mit den Verantwortlichen ins Gespräch zu kommen und individuelle Fragen zu stellen.
Meilensteine
Stadthagen: Bürgerinnen und Bürger gestalten die Zukunft des Schlossgartens aktiv mit
Wie soll der Schlossgarten Stadthagen in Zukunft aussehen? Diese Frage stand im Zentrum der öffentlichen Auftaktveranstaltung am 21. Februar 2025 im Ratsgymnasium. Rund 100 Bürgerinnen und Bürger brachten an fünf Thementischen sowie in ergänzenden Beteiligungsformaten zahlreiche kreative Ideen und Impulse ein. Ziel ist es, den historischen Garten behutsam weiterzuentwickeln – als klimagerechten, inklusiven und lebendigen Ort für alle Generationen.
Neuer Schwung für den südlichen Parkbereich
Ein Schwerpunkt der Anregungen lag auf der Neugestaltung des südlichen Parkteils. Dort wünschen sich viele Beteiligte neue Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten, beispielsweise durch freie Spielflächen, Boulefelder, Tischtennisplatten oder Calisthenics-Geräte. Auch der Vorschlag, den bestehenden Spielplatz zu verlegen und durch moderne, gut zugängliche Spielangebote zu ersetzen, fand breite Unterstützung. Aufenthaltsbereiche mit Schatten, Sitzplätzen und Picknickmöglichkeiten sollen insbesondere in den Sommermonaten den Park für Familien und Jugendliche noch attraktiver machen.
Barrierefrei, naturnah und generationengerecht
Ein zentrales Thema vieler Beiträge war die barrierefreie Gestaltung des gesamten Parks. Genannt wurden breite, gut begehbare Wege, rollstuhlgerechte Sitz- und Aufenthaltsmöglichkeiten sowie eine Ausstattung, die allen Menschen – unabhängig von Alter oder Mobilität – die Nutzung erleichtert. Gleichzeitig wünschen sich viele Beteiligte eine stärkere Verbindung von Gartengestaltung und Umweltbildung. Vorschläge reichten von blühenden Wiesen und einem Naschgarten über schattenspendende Baumneupflanzungen bis hin zu Infotafeln mit QR-Codes, die Einblicke in die Geschichte und Pflanzenwelt des Parks ermöglichen.
Vielfältige Nutzungsideen für Freizeit und Kultur
Der Schlossgarten soll künftig noch stärker als Ort der Begegnung und des kulturellen Lebens genutzt werden. Genannt wurden Ideen wie Open-Air-Kino, Freilufttheater, Lichtfeste, Musikveranstaltungen oder Picknick-Konzerte. Auch innovative Formate mit Lichtinstallationen oder digitalen Führungen wurden vorgeschlagen. Für solche Veranstaltungen wurden vor allem der Bereich rund um das Lusthaus, der Teich, die Brunnenallee und der südliche Parkteil als geeignete Orte genannt. Mobile Bühnen, integrierte Sitzflächen und eine nachhaltige Infrastruktur könnten die Umsetzung erleichtern.
Jugendliche und interkulturelle Gruppen bringen wertvolle Impulse
In einem ergänzenden Beteiligungsformat wurden Jugendliche und interkulturelle Frauengruppen gezielt einbezogen. Jugendliche aus dem Projekt „Bock auf Lack“ und der Schule am Schlosspark schlugen unter anderem eine legale Graffiti-Wand, Snackautomaten, Treffpunkte mit Sitzgelegenheiten sowie Sportangebote im Freien vor. Die interkulturelle Frauengruppe brachte Ideen wie Grillplätze, Picknickzonen, Holzsitzgruppen für Sprach-Lerntreffen, einen neuen Spielplatz mit Klettergerüst und einen interkulturellen Garten mit Blumen und Obstbäumen ein. Auch temporäre Kurzzeitparkplätze und überdachte Aufenthaltsorte wurden angeregt.
Ein Garten für alle – offen, vielfältig und zukunftsfähig
Der Schlossgarten wird geschätzt und bietet viel Potenzial für eine behutsame Weiterentwicklung. Die Anregungen der Bürgerinnen und Bürger zeigen den Wunsch nach einem offenen, grünen Raum, der Erholung, Begegnung, Naturerleben und Kultur miteinander verbindet. Die Stadt Stadthagen wertet die Beiträge nun aus und wird sie in die weiteren Planungen einfließen lassen.
Für mehr Informationen zu den Ergebnissen der Beteiligung klicken Sie bitte hier.
Haben Sie noch Fragen zur Planung? (FAQ)
Wenn Sie Fragen zur Entwurfsplanung des Schlossgartens haben, dann leiten Sie diese gerne über folgenden Link weiter. Die Fragen werden einmal pro Quartal von den beteiligten Fachleuten beantwortet. Die Antworten finden Sie dann weiter unten auf dieser Seite.
Klicken Sie hier
Kontakt: gruenplanung@stadthagen.de
Antworten auf häufig gestellte Fragen (FAQ)
Zeitplan
Wann werden die Bauarbeiten im Schlossgarten beginnen?
Die aktuelle Zeitplanung sieht den Baubeginn Anfang 2026 bis Ende 2027.
Wir benötigen dafür den zweiten Bescheid. Die Planunterlagen hierfür sollen im Laufe des Jahres eingereicht und geprüft sein.
Wann findet die nächste öffentliche Veranstaltung, in der Wünsche geäußert werden können, statt?
Wünsche und Anregungen wurden in der ersten Phase gesammelt und besprochen. Diese wurden mit in die Planung genommen. Weitere Wünsche können Sie uns gern über diese Plattform schicken. Was möglich ist, versuchen wir in der Planung noch mit umzusetzen.
Infrastruktur und Ausstattung
Laut PEK-Schlossgarten soll in der Nähe zum Entenhaus am Teich ein öffentliches WC gebaut werden. Kommt es kurzfristig dazu oder auch an einem anderen Ort?
Wir möchten gern ein öffentliches WC aufstellen und suchen noch nach dem richtigen Ort. Die ersten Überlegungen gehen an die Obernstraße am Südeingang. Die Kosten dafür übernimmt das Förderprojekt nicht, die werden mit dem Haushalt für 2026 angemeldet, so dass das WC dann 2026 oder spätestens 2027 aufgebaut ist.
Warum wurde nicht schon im Vorfeld das WC vom ehemaligen Lusthaus-Café mit einem 50 Cent Türöffnungsmechanismus versehen?
Das WC hat der Pächter des Cafés mitgepachtet. Er muss es sauber halten und für Schäden auf eigene Kosten aufkommen. Das funktioniert nicht, wenn das WC auch öffentlich genutzt wird.
Warum wurde nicht schon vor Neuverpachtung des ehemaligen Schlossgarten-Cafés ein öffentliches WC integriert?
Ein öffentlicher WC-Standort direkt vor dem Café war aus Platzgründen nicht realisierbar. Zudem musste zunächst die weitere Planung des Areals abgewartet werden. Ein zusätzlicher Faktor waren die zu erwartenden Kosten: Schon erste Angebote zeigten, dass die Errichtung einer WC-Anlage mit erheblichem finanziellen Aufwand verbunden ist – einschließlich laufender Unterhalts- und Reinigungskosten, die von der Stadt getragen werden müssten. Inzwischen wurde das Thema erneut geprüft. In die aktuelle Planung wird nun eine moderne und hochwertige Lösung für eine öffentliche WC-Anlage integriert. Diese Variante orientiert sich am innovativen Gesamtkonzept des Projekts und berücksichtigt neben Nachhaltigkeit und Barrierefreiheit auch einen deutlich gesteigerten Nutzerkomfort. Die entsprechenden Mittel werden für den Haushalt 2026 angemeldet.
Wie und durch welche Maßnahmen wird der Müll im Park beseitigt, wenn ein Grillplatz entstehen soll? Wer sorgt für den richtigen Umgang mit der Asche? Ich habe gesehen, dass Personen im Park gegrillt haben und dann die Asche in den Bach geworfen wurde. Wer soll das kontrollieren?
Ein Grillplatz wird es im Schlossgarten nicht geben. Auch in den angrenzenden Wallanlagen nicht. Das ist schon jetzt der Stand und daran ändert sich auch nichts. Die Kollegen des Baubetriebshofs entsorgen 5x in der Woche den Müll. Es wurden Parkregeln gewünscht, diese werden wir erarbeiten. Dort wird das Verbot für Grillen und offenes Feuer enthalten sein. Wie überall, gibt es auch in Stadthagen Einzelne, die sich nicht daranhalten werden. Das ist ärgerlich. In anderen Städten ist das auch so und vieles regelt sich über die soziale Kontrolle. Wir werden auf die Nutzung achten und gegensteuern.
Sind Installationen für die Bereitstellung von Strom und Wasser bei Veranstaltungen bzw. Abwasserleitungen sowie ein Medienanschluss vorgesehen?
Eingeplant sind diese Eventsäulen, passen aber nicht mehr ins Förderbudget. Daher muss erst die Finanzierung geklärt werden.
Umweltschutz
Wie viele Bäume sollen gefällt werden? Im Frühjahr wurden bereits 10 Bäume gefällt. Es ist ein alter Baumbestand im östlichen Teil, der vielen Vögeln und Eichhörnchen Lebensraum bietet. Daher meine Frage, wie viele Bäume gefällt werden sollen und wo?
Bäume wurden und werden nur dann gefällt, wenn sie nicht mehr standsicher sind. Weiterhin werden einige wenige gefällt, die nicht genug Platz haben und früher zwischen die großen Bäume gepflanzt wurden. Wir haben bereits mehrere Begehungen mit der Unteren Naturschutzbehörde durchgeführt und schalten bei Fällen, die nicht eindeutig sind, sogar einen Baugutachter ein. Der Erhalt ist uns sehr wichtig. Für das Förderprogramm haben wir uns verpflichtet, bis zu 50 neu Großgehölze zu pflanzen. Für die alten Bäume stellen wir Maßnahmen zusammen, wie die Standorte verbessert werden können, damit die alten Gehölze möglichst lange weiter bestehen bleiben können.
Was passiert mit der Umgestaltung, wenn nun plötzlich schützenswerte Pflanzen, wie z. B. das gelbgefleckte Knabenkraut, auch in anderen Rasenflächen im Park, gesichtet wird?
Wir stehen mit den Unteren Naturschutzbehörde im Austausch und haben bereits Auflagen zum Umgang mit den geschützten Orchideen bekommen. Es wird dazu noch weitere Informationen geben.
Die wiederherzustellenden Gräben parallel zur Obernstraße bedürfen der regelmäßigen Pflege. Ist diese gesichert durch eine übergeordnete Wasserbehörde oder wird die Pflege eine zusätzliche Aufgabe für den Bauhof?
Die Öffnung der Verrohrung wird ausführlich geprüft und wird nur stattfinden, wenn dies zur Verbesserung der hydrologischen Situation der Alleenstandorte beitragen kann und sie auch technisch realisierbar ist.
Ist die Instandhaltung/Pflege der wassergebundenen Wege langfristig gesichert?
Die wassergebundenen Wegedecken ähneln den früheren Kieswegen und sind eine gute Fortführung. Sie geben einer Parkanlage eine angenehme Atmosphäre und sind auch barrierearm nutzbar. Es wird ein Pflegekonzept für den Park ausgearbeitet werden. Wenn die Öffnung der Verrohrung an der Oberntorstraße zur Ausführung kommt, wird die Pflege ins Konzept integriert. Gleiches gilt für die Wege. Die Umsetzung der Pflege wird begleitend zum laufenden Projekt konzeptionell vorbereitet und voraussichtlich über eine Vergabe erfolgen.
Wird es für den Teich eine natürliche Durchströmung geben zur Verbesserung der Wasserqualität?
Der Teich wird aktuell über technische Bauwerke durchströmt. Eine natürliche Durchströmung ist nicht gegeben. Wir beabsichtigen, die bestehenden limnologischen Gutachten aktualisieren zu lassen und warten die Empfehlungen ab.
Denkmalpflege & historische Gestaltung
Die Erhöhung der Mauer zur Habichhorster Str. ist aufwändig und wertet den Barockgarten aus der Innensicht sicherlich auf; von außen schottet sie den Garten ab und verhindert für Einheimische und Touristen den einladenden Blick auf den attraktiven Ort.
Die Mauer war vom Barock bis in die 1960er Jahre ca. 1,8 m hoch und von der Innenseite mit einem Obstspalier bepflanzt. Sie bot dem Lusthaus eine angemessene Rahmung. Die Rückführung auf die ursprüngliche Höhe der Mauer würde dem Besucher ein sehr viel besseres und ruhigeres Parkerlebnis bieten. Außerdem macht so eine verstellte Sicht neugierig und man fährt nicht einfach nur vorbei, sondern geht auch mal in den Park. Die Erhöhung war ein Wunsch aus der Beteiligung und eine Empfehlung im PEK. Im Verwaltungsausschuss der Stadt wurde aber beschlossen, dass die Erhöhung nicht stattfinden soll.
Werden einzelne Brücken wieder nach historischem Vorbild gestaltet? Um welche handelt es sich?
Die kleinen Brücken / Stege stammen aus der Nachkriegsmoderne, die als zu erhaltende Zeitschicht gemäß dem abgestimmten Leitbild im PEK definiert wurde. Diese Brücken werden zur sicheren Benutzung wiederhergestellt. Aktuell wird darüber diskutiert, ob dies über eine Sanierung oder einen Neubau unter Wahrung der jetzigen Gestalt erfolgen soll. Diese Fragestellung wird zusammen mit dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege diskutiert.
Wird es einen Niveauunterschied geben zwischen Parkrasen und Flächen, die für Sport genutzt werden können?
Die Profilierung der Flächen im südlichen Teil ist aktuell Bestandteil der Entwurfsplanung. Aspekte wie Barrierefreiheit werden in jedem Fall berücksichtigt.
Gibt es eine Fläche, auf der eine bespielbare Bühne errichtet werden könnte bzw. die als Bühne für Veranstaltungen genutzt werden könnte?
Die multifunktionale Fläche / Boulefläche sieht solche temporären Nutzungen vor. Gerahmt wird die Fläche im Süden von festinstallierten Sitzgelegenheiten.
Werden die Brunnen / Heilquellen (Brunnenstraße) erhalten bleiben?
Die Brunnenbecken der ehemaligen Heilquelle stammen aus dem Barock und gehören zur historischen Substanz des Gartens. Sie bleiben erhalten. Unter Umständen wird die Präsentation etwas attraktiver gestaltet. Die Infotafeln bleiben auch.
Wird die Fontäne des Brunnens ohne den restaurierten Teller nach der Sanierung betrieben?
Das Brunnenbecken stammt aus dem Barock und gehört zur historischen Substanz des Gartens und bleibt erhalten. Es wird geprüft, ob die Undichtigkeiten behoben werden können. Ursprünglich war der Brunnen mit einer ebenerdigen Brunnenskulptur so gestaltet, dass man eine freiere Sicht über den Brunnen auf das Lusthaus hatte. Die heutige Fontäne befindet sich auf einem Einbau aus einem Postament und einer Betonschale. Das Postament ist vermutlich ein historisches Relikt, das sich im Garten befunden hat. Beide wurden in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts in den Brunnen integriert.
Herr Vollmer hat sich mit dem Aussehen des Brunnens im Barock und der Herkunft des heute verwendeten Postaments vertieft beschäftigt.
Werden die von Herrn Theo Vollmer erstellten Stelen (Historie und Sichtachse) erhalten bleiben bzw. wieder aufgestellt werden nach der Sanierung?
Die Stelen werden in die Planung integriert. Der aktuelle Standort ist zu überdenken. Eine räumliche Gruppierung von Aufenthalt und Information ist angedacht.
Spielplatz
Wird bei der Planung des Spielplatzes eine Lärmschutz-Strategie mitbedacht?
Nach § 22 Abs. 1a des Gesetzes zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen und ähnliche Vorgänge (BImSchG) sind Geräuscheinwirkungen, die von Kindertageseinrichtungen, Kinderspielplätzen und ähnlichen Einrichtungen wie beispielsweise Ballspielplätzen durch Kinder hervorgerufen werden, im Regelfall keine schädliche Umwelteinwirkung. Bei der Beurteilung der Geräuscheinwirkungen dürfen Immissionsgrenz- und richtwerte nicht herangezogen werden.
Wenn der Spielplatz am jetzigen Standort verbleibt, wird er zwar aufgewertet, aber er wird nicht stark erweitert, so dass mit normalen Geräuschpegeln zu rechnen ist.
Sollte der Spielplatz an die Obernstraße umziehen, verlagern sich die Geräuschpegel von den angrenzenden Häusern weg.
Gibt es schon einen Ansatz, wo der Spielplatz gesetzt wird? Es geht um die Einsehbarkeit, weil in den letzten Jahren der Spielplatz immer wieder abends von Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu nächtlichen Treffen, Drogenkonsum und Zerstörung der Spielgeräte genutzt wurde. Regelmäßig wurde z. B. die Schaukel so oft in die Luft über die Haltestange geworfen, dass sie am nächsten Tag nicht mehr nutzbar war. Wird der Spielplatz verlegt, wird er an der Oberntorstraße oder aber auch beim jetzigen Rhododendron Platz gebaut, ist er von der Oberntorstraße nur beim Vorbeifahren- z. B. durch Polizeibeamte, die ohnehin dort fahren, gut einsehbar und damit für gewisse Vorhaben damit uninteressant. Auch vom Café aus wäre er dort besser einsehbar, würde er geradeaus beim jetzigen Rhododendron Feld gebaut.
Der Spielplatz wird sich nach aktuellem Stand über mehrere Teile und Flächen erstrecken. Die Aufenthaltsqualität wird deutlich gesteigert werden. Sicher wird es auch immer Vandalismus geben, aber die Erfahrung zeigt, dass attraktive Plätze weniger davon betroffen sind.
Bei der Umplanung des Schlossgartens sollte der Kinderspielplatz vom jetzigen Standort an einen hellen, offenen und einsehbaren Standort verlegt werden. Das würde die Akzeptanz steigern.
Der Standort des Kinderspielplatzes bleibt am jetzigen Bestehen, wird aber umgestaltet. Dazu gehört auch die Fällung von einzelnen Bäumen, um die ganze Situation lichter zu machen. Die Fällungen sind Bäume, denen es nicht gut geht und die auf Dauer sowieso gefällt werden müssten. Die Auswahl wurde zusammen mit der Unteren Naturschutzbehörde getroffen und abgestimmt.
Der Spielplatz an sich wird nach der Umgestaltung heller und sehr viel ansprechender wirken.
Sport- und Freizeitangebote
Warum wird nicht an Sportmöglichkeiten wie Calisthenics gedacht?
Das Thema ist als Anregung für Sport in der Beteiligung schon aufgenommen worden und wird in der Planung mit umgesetzt.
Als Anwohner des Parks würden wir gerne wissen, wo die Tischtennisplatte platziert werden soll und wie der Lärmschutz für Anwohner bei Veranstaltungen, wie z. B. Sport im Park oder Konzerten, geregelt wird.
Die Tischtennisplatte ist aktuell im Bereich des jetzigen Rhododendrongartens geplant. Hier sollen die Angebote, für die etwas älteren Kids angeordnet werden.
Bei den Veranstaltungen Sport im Park werden vorab Lärmproben mit den Anwohnern durchgeführt, die vereinbarte Lautstärke wird an den Reglern der Musikboxen markiert. Das hat in den letzten Jahren sehr gut funktioniert. Für Veranstaltungen wird es grundsätzliche Regeln geben, u.a. werden auch die Zeiten vorgegeben. Es wird keine durchfeierten Nächte im Schlossgarten geben.
Boule
Wie breit wird der Weg im südlichen Teil, worauf Boule gespielt werfen soll? 3 Meter oder besser 3,20 Meter?
Die Breite der Wege im südlichen Teil ist noch nicht festgelegt. Den Wunsch der Boulespieler, auch auf den Wegen spielen zu können, haben wir aufgenommen.
Der Weg im Süden, der auch als Boulebahn genutzt werden soll, bekommt der 3 unterschiedliche gleichfarbige Belege? Unterschiedliche Körnung, unterschiedliche Bahnen?
Nein, die Wege werden einheitlich gestaltet. Es sind in erster Linie Parkwege auf denen auch Boule gespielt werden kann. Aber es werden keine Sportanlagen gebaut.
Boule-Events und die Stadtmeisterschaft werden Monate im Voraus geplant. Von wann bis wann ist die Bouleanlage in etwa nicht nutzbar?
Die Boule-Anlage ist Bestandteil des Parks und von jedem nutzbar. Es gibt keinen Kalender, wo man sich eintragen muss. Wann die Stadtmeisterschaften stattfinden, können Sie sicher über den Boule-Club erfahren. Sollten an dem Tag, wo Sie spielen möchten, die Bahnen belegt sein, können Sie nach der Umgestaltung auch auf die Wege ausweichen. Man kann im gesamten Schlossgarten auf den Wegen Boule spielen – bitte in gegenseitiger Rücksichtnahme auf andere Besucher und Spaziergänger.





